Auslandserfahrung und BFD
Das Abitur in der Tasche, die mittlere Reife bestanden - doch was nun?
Immer mehr junge Erwachsene stellen sich die Frage, was sie nach dem Abitur oder der mittleren Reife denn eigentlich machen sollen/wollen. Gleich in Arbeitsleben oder Studium stürzen? Oder doch erst mal die immer mehr vernachlässigten Sozialkompetenzen während eines freiwilligen sozialen Jahres stärken? Oder gar die große, weite Welt bereisen, um dort neben der fremden Sprache auch andere Kulturen kennenzulernen?
Vielleicht aber auch schon früher eine Auszeit vom Lernen in der gewohnten Umgebung nehmen? Eine andere, immer mehr genutzte Möglichkeit ist es, bereits während der Schulzeit, die lieb gewonnene Klassengemeinschaft und das vertraute Zuhause zu verlassen, um so ein ganzes Schuljahr oder ein paar Monate im Ausland zu verbringen.
Was ist bei all diesen Überlegungen und Vorhaben zu beachten? Wie kann eine eventuell vorhandene Unsicherheit beim Schüler und/oder die Angst der Eltern genommen bzw. minimiert werden?
Zahlreiche aktive und bereits schon aus dem Schulleben ausgeschiedene Rathenauer haben sich in die „große, weite Welt“ begeben oder Erfahrungen im freiwilligen Dienst gesammelt. In einer Podiumsdiskussion haben Sie über ihre Erfahrungen berichtet und weitergegeben was wichtig ist. Wir haben ein paar Infos für Sie zusammen getragen und möchten Ihnen auch anbieten Kontakt mit den Referenten über uns aufzunehmen, wenn Sie weitergehende Fragen haben.
Podiumsdiskussion vom 01.10.2015
Unsere Referenten im Portrait
Bilder: Harry Walter
Präsentation und Impressionen der Abendveranstaltung
Unsere Referenten |
alle Stühle in den G8 Räumen waren belegt |
gebannt wurde den Weltreisenden zu- gehört |
Bilder: Harry Walter
Ein Rückblick
Am 01.10.2015 veranstaltete der Förderverein der Rathenau-Schulen eine Podiumsdiskussion zum Thema „ Schulabschluss – was dann? Freiwilligendienst, work-and-travel, Auslandsjahr?“
Hierbei sollten die Möglichkeiten, die den jungen Menschen nach einem erfolgreichen Schulabschluss offen stehen, diskutiert werden. Aber auch Auslandsaufenthalte, die bereits während der Schulzeit angetreten werden können, sollten in dieser Runde nicht zu kurz kommen. Zielgruppe waren alle Schüler ab der neunten Klasse beider Schularten, insbesondere auch die P-Seminare der Oberstufe mit ihren Kursleitern. Die Erziehungsberechtigten waren natürlich ebenso eingeladen, stellt ein Aufenthalt ihrer Kinder im Ausland doch einen großen Einschnitt dar, sei es finanziell oder emotional. Die Moderatorin dieses Abends, die erste Vorsitzende Ute Walter, freute sich, sieben ehemalige und noch aktive Rathenauer in den fast bis zum letzten Platz gefüllten G8-Räumen begrüßen zu dürfen. Neben dem Freiwilligendienst im In- und Ausland (Ost- und Südafrika), wurden das Leben einer back-packerin während ihres Work-and-Travel-Aufenthaltes in Australien, die anstrengende und dennoch schöne Zeit eines Animateurs in Spanien sowie Schulaufenthalte in England und den USA beleuchtet. Dabei ging es u.a. um Fragen wie: Wann ist die Entscheidung hierfür gefallen und wieviel Vorlauf war notwendig? Welche Organisationen oder Institutionen können empfohlen werden und ggf. weiterhelfen? Von welchen sollte eher Abstand genommen werden? Welche finanziellen Unterstützungen – in Form von Stipendien oder ähnlichem – können genutzt werden und welche Bedingungen – bei einem Schuljahr im Ausland – sind seitens der Schule zu erfüllen? Wie hoch sind die Verdienstmöglichkeiten während eines BuFDi-Jahres und bestehen Weiterbildungsmöglichkeiten während dieser Zeit? Viele andere Fragen ergaben sich während der Berichterstattung ganz spontan. Gleich zu Beginn wurde klar, dass die Redner mit ihren Beiträgen, die förmlich die Freude an der damaligen Zeit greifbar machten, die Zuhörerschaft in den Bann ziehen konnten. Die Einblendungen von Fotos aus dieser aufregenden Lebensphase eines jeden machten es dem Zuhörer auch noch bildhaft deutlich. Allen jungen Menschen, aus denen es an diesem Abend regelrecht heraus sprudelte, war eines gemein: Keine(r) möchte diese Zeit, diese Erfahrung missen, denn alle hatte es in ihrer Entwicklung weitergebracht und somit ermutigten sie jeden Schüler / jede Schülerin zu diesem Schritt. Auch wenn das Heimweh am Anfang bei der ein oder anderen groß war, Ratten und kaltes Wasser in Malawi zum Alltag gehörten, die Matratze im Auto als Schlafplatz in Australien diente, weil das Geld dann doch knapp wurde, ein monatliches Taschengeld in Höhe von 400 Euro für eine 39-Stunden Woche im Kindergarten mit viel Verantwortung für die Kleinen nicht die Welt ist oder es im Leben eines Animateurs keine schlechten Tage geben darf – viele dieser jungen Menschen wird es auch später wieder in die weite Welt ziehen, haben sie doch entdecken dürfen, wie schön es auch an anderen Orten unserer Erde sein kann und gelernt, dass auch schwierige Situationen weit weg vom behüteten Zuhause gemeistert werden können. Ganz zu schweigen von dem Fernweh, das zumindest XXXX seitdem nicht mehr los lässt. Seit 2013 hat sie bereits fünf Mal die Reise nach Kapstadt angetreten, nicht ohne an ihre damalige Wirkungsstätte, das Kinderzentrum im Philippi Township, zurückzukehren.
Nach kurzweiligen 90 Minuten bedankte sich Ute Walter bei dem überaus aufmerksamen Publikum, aber vor allem bei den „Kandidaten“, die den Abend mit ihren Berichten so unvergesslich gemacht haben – konnte man doch als Zuhörer eine kleine, mitunter aufregende Strecke ihres Lebensweges, zumindest in Gedanken, mit ihnen gehen. Als Dankeschön gab es die Rathenau-Tasse gefüllt mit Süßem sowie einen Kompass, der eher symbolisch zu sehen ist, denn „Wege, die in die Zukunft führen, liegen nie als Wege vor uns. Sie werden zu Wegen erst dadurch, dass man sie geht.“ (Franz Kafka).
Ute Walter
Vorsitzende des Fördervereins, 2015
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